Das 23. Wissenschaftliche Symposium „Deutsche und Österreicher im kroatischen Kulturkreis“ 2015, Vikariat Osijek
Die bisherigen, auf die Symposien Deutsche und Österreicher im kroatischen Kulturkreis gerichtete, Forschungen, Analysen und Informationen waren meistens auf folgendes gerichtet:
- Beitrag einzelner Personen (oder Gruppen) deutschen /österreichischen Stammes zum Themakreis bezeichnet als Deutsche und Österreicher im kroatischen Kulturkreis,
- Hinweise und Feststellungen der Reichweite dieser Einflüsse,
- Erforschung und Analyse wichtiger Faktographien, besonders jener, die sich auf die Schicksale der Donauschwaben und anderer Deutschen/Österreicher in diesem Raum beziehen,
- Sowie im Ganzen auf eine Neubewertung der Geschichtswahrheiten, die sich innerhalb vorgegebenen Themabestimmungen befinden.
Die Erforschung des Beitrages der Deutschen und Österreicher sowie die systematische Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Forschungen affirmierte die Konstruktivität der Geschichtsbände, die in diesem Teil des Europaraumes vorhanden waren, aber auch indirekt auch die Rechte der Nachfolger dieser Beiträge auf deren Bewahrung sowie Einbauen in die Grundlagen der eignenen Indentität.
Natürlich ist die Reichweite dieser Einflüsse dadurch nicht erschöpft, nicht nur weil diese Reichweite in der Regel weitgehender ist als das auf ersten Blick erscheinen kann – sondern auch weil, in der Regel, früher oder später, die Reichweite „fremder“ Einflüsse – in der Zivilisation oder nur in der Kultur, notwendigerweise vermindert und verschwiegen wird auf Rechnung der Affirmation der partikulären nationalen Identität, oder, wenn wir in dieser Richtung noch einen Schritt weiter gehen, der nationalen Mythen. Die Analyse und Erforschung der relevanten Faktographie des Schicksales der Donauschwaben und anderer Deutschen und Österreicher in diesem Raum trifft auch auf Mythen, was durch viele konkrete Beispiele, wissenschaftliche und kulturelle Arbeiten, in den angesprochenen Rahmen veröffentlicht, zweifellos bewiesen wurde.
Der Mythos über die Gleichstellung aller Deutschen (und auch Österreicher) mit dem Nazismus, der Mythos über die kollektive Schuld, war einer der ersten, der enthüllt und vom Thron gestoßen werden musste. Die Mythologie der europäischen und außereuropäischen Germanophobie, die auch heute noch ihre Vertreter und Fürsprecher hat, muss auch durch eine ehrliche und schonungslose Analyse in ihrer Sinnllosigkeit entblöst werden. Zu den Mythen, die mit der Realität konfrontiert und durch eine solche Gegenüberstellung abgeschafft werden sollten, gehört auf jeden Fall auch die Flamme des Revanchismus, die noch immer hie und da schwellt, dem deutschen und österreichischen Kultur- und Nationalewesen Schaden zufügend.
Das diesjährige, 23. , Wissenschaftliche Symposium fand im Gebäude des Vikariates in Osijek, im Beisein von 44 Wissenschaftlern/innen aus In- und Ausland, statt. Die Begrüßungs- und Einleitungsworte sprach der Präsident der Deutschen Gemeinschaft Zorislav Schönberger , die Gäste begrüßten auch der Vizebürgermeister Vladimir Ham und die Geschäftsleiterin Renata Trischler. Der letzte Tag dieser dreitägigen Versammlung war für einen Ausflug nach Vukovar und einen Besuch dem Museum der Vučedol- Kultur reserviert.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern der wissenschaftlichen Versammlung und besonderen Dank den Angestellten des Vikariates, die uns durch drei Tagen selbstlos halfen.
Fotos:
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