Das Museum der bildenden Künste lädt zur Ausstellung Esseker Spuren, die am 17. August um 19 Uhr eröffnen wird, ein. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gemeinschaft – der Landsmannschaft der Donauschwaben in Kroatien zum Anlass des 25. Jahrestages des Vereins organisiert.
Mit der Ausstellung soll das kulturelle Erbe von Osijek präsentiert werden mit dem Ziel, das Bild der Kultur und die kulturellen Einflüsse des deutschen Volkes über die Grenzen ihres Heimatlandes zu vervollständigen. In den drei Teilen der Ausstellung werden die Werke von Künstlern aus Osijek präsentiert, die Werke deutscher Autoren aus der Sammlung des Museumes der bildenden Künste und Porträts der Adelsfamilien Eltz und Pejačević. Der Einfluss des deutschen Volkes und seiner Kultur ist in Osijek groß, in der Sprache blieben bis zum heutigen Tag zahlreiche Germanismen (Essekerismen) erhalten und traditionelle Bräuche der Einwanderer wurden im Laufe der Zeit zu lokalen und sind heute ein Teil der Identität der Stadt.
Osijeker Künstler in der Ausstellung (Hötzendorf, Pfalz, Waldinger, Mücke, Roch) haben in der Geschichte der kroatischen Kunst einen starken Eindruck hinterlassen, die in diesem Kontext betrachtet werden, abgesehen von dem Einfluss der deutschen Kultur und Kunst, aber innerhalb des deutschen Essek, in dem sie schließlich leben und arbeiten. Im Falle der Künstler aus Osijek wurden daher deutsche Einflüsse nur in Spuren gefunden. Die Osijeker Kunstszene ist im Kontext des kroatischen Schaffens auf hoher Ebene und im XIX. Jahrhundert war Osijek das Zentrum der künstlerischen Veranstaltungen.
Die Werke deutscher Künstler sind weder zeitlich noch stilistisch verbunden, sie bilden eine Sammlung von Werken aus dem Fundus des Museumes der bildenen Künste, zu dessen Teil sie auf mehrere Weisen geworden sind – durch Kauf, Verschenken oder Konfiskation von reichen Bürgern. Die Arbeiten stammen aus der Romantik, dem Jugendstil, dem Symbolismus und repräsentieren die Autoren Prestel, Klatt, Frey, Uhl, Gerhards und Birg.
Den letzten Teil der Ausstellung bildet ein Porträt aus der Sammlung der Familie Pejačević und mehrere Porträts der Adelsfamilie Eltz. Porträts der Familie Eltz sind in erster Linie Werke von noch unbekannten Autoren, sie werden traditions- und stilmäßig Künstlern deutscher Herkunft zugeschrieben. Diese deutsche Familie bekommt ihren Adelstitel schon im Mittelalter und baut seit Jahrhunderten einen beneidenswerten politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf. Wegen ihren tiefen Wurzeln hält die Familie Eltz auch nach der Umsiedlung nach Vukovar Verbindungen und Verhältnisse mit dem Mutterstaat aufrecht, so ist anzunehmen, dass sie es auch mit den Bestellungen der Familienporträts so hielt.
Die Ausstellung ist bis 6. September 2017 offen, dann wird eine festliche Schließung im Rahmen des Wissenschaftlichen Symposiumes internationalen Charakters „Deutsche und Österreicher im kroatischen Kulturkreis“ veranstaltet.
Quelle und Foto: Museum der bildenden Künsten